Die Schweizer Bitcoin Community steht vor einer großen Herausforderung: Bis zum 30. Juni 2026 müssen 100.000 Unterschriften gesammelt werden, um eine öffentliche Volksabstimmung zu diesem Thema auszulösen.
Initiative fordert Bitcoin in den Reserven der Schweizerischen Nationalbank
Am 31. Dezember hat die Schweizerische Bundeskanzlei einen Vorschlag offiziell registriert, der darauf abzielt, die Schweizerische Nationalbank (SNB) dazu zu verpflichten, Bitcoin in ihre Bilanz aufzunehmen.
Hinter dem Vorschlag stehen Giw Zanganeh, Vizepräsident von Tether für Energie und Bergbau, sowie Yves Bennaïm, Gründer des Schweizer Bitcoin Thinktanks 2B4CH, zusammen mit acht weiteren Bitcoin-Befürwortern.
2B4CH hatte bereits seit April 2021 an der Einreichung der Dokumente gearbeitet, die erste Initiative jedoch verschoben, als das Konzept staatlicher Bitcoin Reserven noch wenig verbreitet war.
„Wir haben auf den richtigen Zeitpunkt gewartet. Jetzt fügt sich alles zusammen, und daher haben wir die Dokumente eingereicht und beginnen mit der Sammlung der Unterschriften“, erklärte Bennaïm gegenüber Cointelegraph.
Verfassungsänderung vorgeschlagen
Die Initiative schlägt vor, Artikel 99, Absatz 3 der Schweizer Bundesverfassung zu ändern:
„Die Nationalbank baut ausreichende Währungsreserven aus ihren eigenen Erträgen auf; ein Teil dieser Reserven besteht aus Gold und Bitcoin.“
Das Hauptziel von Bennaïms Thinktank 2B4CH ist es, diese Verfassungsänderung zu erreichen.
Damit die Initiative Erfolg hat, müssen 100.000 Unterschriften gesammelt werden – das entspricht etwa 1,12 % der Bevölkerung der Schweiz mit ihren 8,92 Millionen Einwohnern.
Bitcoin-Adoption in der Schweiz wächst
In der italienischsprachigen Stadt Lugano, die jährlich die „Plan ₿“-Konferenz ausrichtet, ist Bitcoin bereits weit verbreitet.
Rund 260 Händler in der Stadt mit 63.000 Einwohnern akzeptieren Bitcoin als Zahlungsmittel, wie Daten von BTCMaps zeigen.
Trotz dieser Fortschritte äußerte SNB-Präsident Martin Schlegel zuletzt Bedenken bezüglich der Verwendung von Bitcoin als Zahlungsmittel und des „hohen Energieaufwands“, der zur Sicherung des Netzwerks erforderlich ist.
Bitcoin als Staatsreserve – Ein globaler Trend?
Die Idee, Bitcoin als Staatsreserve zu nutzen, findet weltweit immer mehr Unterstützer.
In den USA könnte ein ähnlicher Vorschlag durch den von Senatorin Cynthia Lummis eingebrachten Bitcoin-Reserven-Gesetzesentwurf umgesetzt werden.
Auch Politiker in Brasilien und Polen erwägen, Bitcoin-Reserven aufzubauen.
Dieser Vorstoß könnte die Schweiz als Vorreiter in der Bitcoin Adoption positionieren und ihre finanzielle Unabhängigkeit stärken.
Doch bis dahin bleibt noch viel Arbeit – insbesondere das Sammeln der benötigten Unterschriften.