Aktionäre von Amazon.com, Inc. (NASDAQ: AMZN) haben einen Vorschlag eingereicht, der den Technologiekonzern mit einem Marktwert von 2,3 Billionen US-Dollar dazu auffordert, Bitcoin (BTC) in seine Bilanz aufzunehmen.
Der Vorschlag, eingereicht vom National Center for Public Policy Research, wird auf der Jahreshauptversammlung der Aktionäre im April 2025 diskutiert.
Die Aktionäre fordern den Vorstand auf, zu prüfen, ob Bitcoin als Treasury-Asset langfristig im besten Interesse der Investoren sein könnte.
Warum Bitcoin in Amazons Bilanz?
In ihrem Vorschlag argumentieren die Aktionäre, dass Amazons aktuelles Treasury-Management angesichts der anhaltenden Inflation möglicherweise unzureichend sei.
Wörtlich heißt es:
„Unternehmen, die ihre Vermögenswerte klug investieren, können den Wert für die Aktionäre oft stärker steigern als profitablere Unternehmen, die dies nicht tun.“
Inflation und schwindende Kaufkraft
Laut dem Antrag umfasst Amazons Treasury rund 88 Milliarden US-Dollar in Barreserven, kurzfristigen Geldanlagen und handelbaren Wertpapieren ein Teil der gesamten 585 Milliarden US Dollar Vermögenswerte (Stand: 30. September 2024).
Die Aktionäre weisen darauf hin, dass Inflation und unter der Inflationsrate liegende Anleiherenditen die Kaufkraft dieser Reserven schmälern.
Der US Verbraucherpreisindex (CPI) weist in den letzten vier Jahren eine durchschnittliche jährliche Inflationsrate von 4,95 % auf, wobei er Spitzenwerte von 9,1 % erreichte.
Der Vorschlag deutet jedoch an, dass die „wahre Inflationsrate“ deutlich höher sein könnte. Bitcoin, so die Autoren, könnte als inflationsresistenter Vermögenswert dienen, um diese Herausforderungen zu bewältigen.
Bitcoin: Eine lohnende Anlage?
Die Aktionäre untermauern ihre Forderung mit den historischen Renditen von Bitcoin.
So sei der Bitcoin-Preis bis zum 6. Dezember 2024 im Vergleich zum Vorjahr um 131 % gestiegen, während Unternehmensanleihen im gleichen Zeitraum im Durchschnitt um 126 % weniger Rendite brachten.
Über einen Zeitraum von fünf Jahren habe Bitcoin einen Wertzuwachs von 1.246 % verzeichnet und damit Unternehmensanleihen um geschätzte 1.242 % übertroffen. Der Vorschlag hebt hervor:
„Amazon sollte – und hat möglicherweise die treuhänderische Pflicht – Vermögenswerte in Betracht zu ziehen, die langfristig stärker an Wert gewinnen als Anleihen, auch wenn sie kurzfristig volatiler sind.“
Vergleich mit anderen Unternehmen
Der Vorschlag verweist auf Unternehmen wie MicroStrategy, die frühzeitig Bitcoin in ihre Bilanz aufgenommen haben.
Die Aktie von MicroStrategy habe Amazon im vergangenen Jahr um 537 % übertroffen. Zudem bieten institutionelle Akteure wie BlackRock und Fidelity, die bedeutende Amazon Anteile halten, inzwischen Bitcoin-Investments für ihre Kunden an.
Darüber hinaus prognostizieren die Aktionäre, dass die US-Regierung bis 2025 möglicherweise eine “Bitcoin-Strategiereserve” einführen könnte, was auf eine breitere Akzeptanz hindeuten würde.
Zukunftsausblick: Wird Amazon handeln?
Im Antrag fordern die Aktionäre den Amazon-Vorstand auf, zu prüfen, ob Bitcoin als Treasury Asset den langfristigen Interessen der Aktionäre dient.
Dieser Vorstoß bei Amazon erfolgt inmitten ähnlicher Bemühungen bei Microsoft.
Am 10. Dezember stimmen die Microsoft-Aktionäre über einen ähnlichen Vorschlag ab.
Analysten schätzen jedoch die Wahrscheinlichkeit einer Genehmigung als gering ein, da der Microsoft-Vorstand eine Ablehnung empfiehlt.
Zum Redaktionsschluss notierte der Bitcoin-Preis bei 99.136 US Dollar.
Fazit
Die Diskussion um Bitcoin als Treasury-Asset gewinnt weiter an Fahrt.
Ob Amazon den Schritt wagt, bleibt abzuwarten, doch die Aktionäre setzen auf eine Zukunft, in der Bitcoin eine größere Rolle in der Unternehmenswelt spielen könnte.