Bitcoin setzt in diesem Jahr seine Rekordjagd fort, und viele Marktteilnehmer beginnen, auf einen sechsstelligen Preis für die größte Kryptowährung der Welt zu spekulieren.
Laut Analysen des Derivatemarktes zeigt der Markt jedoch keine Anzeichen einer Überhitzung, was weiteres Potenzial andeuten könnte.
Am späten Mittwochabend kletterte der Bitcoin-Kurs laut Daten von CoinGecko auf über 97.000 USD und durchbrach damit seine bisherigen Höchststände von 95.000 USD in weniger als einer Stunde.
Diese rasante Bewegung hat in den letzten 24 Stunden zu Liquidationen im Wert von 100 Millionen USD geführt, wobei 80 % davon auf Short-Positionen entfielen – also auf Trader, die darauf spekulierten, dass der Preis fallen würde. Die Daten stammen von der Plattform CoinGlass.
Die Rückkehr der Volatilität in diesem Jahr ist unter anderem auf mehrere wichtige Entwicklungen zurückzuführen. In den USA wurden im Januar mehrere Spot-ETFs für Bitcoin eingeführt, was das Marktinteresse erheblich steigerte.
Zusätzlich begann in dieser Woche der Handel mit Optionen auf diese Produkte, was das Geschehen am Markt weiter belebte und zusätzliche Dynamik erzeugte.
Auch politische Entwicklungen haben den Markt beflügelt. Der Sieg eines republikanischen Kandidaten bei der diesjährigen US-Präsidentschaftswahl hat Hoffnungen auf eine günstigere Regulierung und eine Entspannung der strengen Aufsicht durch die US-Börsenaufsichtsbehörde SEC geweckt.
Beobachter erwarten einen Wechsel an der Spitze der Behörde, der möglicherweise eine weniger strikte Haltung gegenüber Kryptowährungen einleiten könnte.
Dieser Effekt, der als „Trump Trade“ bezeichnet wird, hat sowohl Krypto- als auch Aktienmärkte angetrieben. Trader und Investoren sind in Erwartung der Amtseinführung des neuen Präsidenten am 20.
Januar dabei, Vermögenswerte aufzukaufen. Diese optimistische Stimmung hat sich auch auf andere Märkte übertragen.
Anfang des Monats erreichte der Nasdaq-Index seinen bisher höchsten Stand von über 21.180 Punkten, während der S&P 500 erstmals die Marke von 6.000 Punkten überschritt.
Diese Entwicklungen wurden durch die positiven Auswirkungen der Wahl, Zinssenkungen der Federal Reserve und starke Unternehmensgewinne – insbesondere im Technologiesektor – vorangetrieben.
Fortschritte im Bereich künstliche Intelligenz und günstige wirtschaftliche Rahmenbedingungen haben die Stimmung der Investoren zusätzlich gestärkt und die großen Indizes auf neue Höchststände getrieben.
Im Bitcoin-Markt sehen Analysten weiteres Aufwärtspotenzial.
Die Erwartungen für einen Preis von über 100.000 USD im Dezember scheinen realistisch, und Bernstein Research prognostiziert, dass Bitcoin bis Ende 2025 auf 200.000 USD steigen könnte.
Pav Hundal, leitender Analyst bei der australischen Kryptobörse Swyftx, erklärte gegenüber Decrypt, dass die derzeitigen Marktbewegungen rational wirken, trotz der schnellen und beeindruckenden Kursgewinne.
Er verweist auf die Funding-Rates für Perpetual-Kontrakte, die aktuell bei rund 10 % liegen.
Das sei weit entfernt von Überhitzungswerten, wie sie beispielsweise im März zu beobachten waren, als die annualisierten Zinssätze für Bitcoin-Long-Positionen 107 % erreichten.
„Es gibt keinerlei Anzeichen dafür, dass der Markt überhitzt ist“, sagte Hundal.
„Alles wirkt sehr rational und sehr durchdacht.“ Ob die aktuelle Entwicklung tatsächlich der finale Anstieg vor der Marke von 100.000 USD ist, werde sich in den nächsten Stunden zeigen, fügte er hinzu.
Bitcoin bleibt auf Kurs, neue Höchststände zu erreichen, während ein günstiges regulatorisches Umfeld, politische Entwicklungen und wirtschaftliche Rahmenbedingungen den Markt weiterhin beflügeln.