Regierung plant Abschaffung der Bitcoin-Signatur-Kryptographie
Das National Institute of Standards and Technology (NIST) hat angekündigt, dass der Elliptic Curve Digital Signature Algorithm (ECDSA), der die Grundlage für die digitalen Signaturen von Bitcoin bildet, nach 2030 nicht mehr unterstützt wird.
Diese Nachricht hat die Diskussion darüber, ob Bitcoin „quantenfest“ gemacht werden sollte, erneut entfacht. Während einige in der Bitcoin Community zur Vorsicht raten, bleiben andere gelassen.
Hintergrund: Quantencomputer und ihre Bedrohung
Die Debatte über die Sicherheitsrisiken von Quantencomputern ist nicht neu.
Sie begann mit der Einführung dieser fortschrittlichen Maschinen, die durch die Nutzung von Quantenmechanik Daten exponentiell schneller verarbeiten können als herkömmliche Computer.
Mit dieser Rechenleistung könnten Quantencomputer kryptografische Algorithmen wie ECDSA und RSA (Rivest-Shamir-Adleman) knacken, die für datenschutzorientierte Systeme in der Kommunikation, im Bankwesen und insbesondere bei Bitcoin von zentraler Bedeutung sind.
Ein Bericht, der im November vom National Institute of Standards and Technology (NIST) veröffentlicht wurde, zeigt, dass die Regierung plant, sogenannte „quantenanfällige“ Algorithmen wie ECDSA in den nächsten 60 Monaten abzuschaffen.
Diese Ankündigung hat die seit Jahren andauernde Diskussion über die Absicherung von Bitcoin gegen Quantencomputing-Bedrohungen erneut entfacht.
Stimmen aus der Bitcoin Community
Einige Mitglieder der Community sehen die Warnung als Weckruf.
So äußerte sich der X-Nutzer „Bitcoin Isaiah“ besorgt:
„Es gefällt mir überhaupt nicht, dass Regierungen das Thema ernst nehmen, während viele Bitcoiner es immer noch ignorieren. Lieber auf Nummer sicher gehen.“
Die entspannte Gegenposition
Auf der anderen Seite gibt es auch Stimmen, die das Risiko als überbewertet ansehen.
Eine prominente Persönlichkeit dieser Gruppe ist Adam Back, CEO und Mitgründer des Bitcoin Technologieunternehmens Blockstream.
Back, der einen Doktortitel in Informatik hat, wird in der Bitcoin-Community hoch geschätzt, da Satoshi Nakamoto seinen Hashcash-Algorithmus auf der dritten Seite des Bitcoin Whitepapers erwähnte.
In einem Beitrag auf X erklärte Back:
„Bitcoin ECDSA und Schnorr nutzen 128-Bit und nicht 112-Bit, daher sprechen wir eher von 2035 als von 2030. Außerdem handeln Regierungen oft sehr langsam. Das ist wahrscheinlich übervorsichtig.“
Schnorr Signaturen, ein zentraler Bestandteil des Taproot Upgrades von Bitcoin, gelten als einfachere und effizientere Alternative zu ECDSA.
Back wies darauf hin, dass NIST die Abschaffung von 128-Bit-Algorithmen erst für 2035 und nicht 2030 plant.
Ein anderer X-Nutzer bezeichnete Isaiahs Warnung als „Quanten-FUD“ – ein Begriff, der in der Kryptoszene für „Fear, Uncertainty, and Doubt“ steht.
Er erklärte, dass die Möglichkeit, Bitcoin Wallets mit Quantencomputern zu kompromittieren, „noch weit entfernt“ sei, solange keine Gegenmaßnahmen ergriffen werden.
Back stimmte dem zu und fügte hinzu, dass dies „Jahrzehnte“ dauern könnte.
Die skeptischen Stimmen
Doch nicht alle teilen diesen Optimismus.
Ein Nutzer mit dem Pseudonym „Marketwizard87“ warnte:
„Wenn es in fünf Jahren abgeschafft wird, ist es heute bereits anfällig.“
Fazit
Die Debatte über die Quantenresistenz von Bitcoin bleibt ein kontroverses Thema.
Während einige Experten auf eine proaktive Vorbereitung drängen, sehen andere keinen unmittelbaren Handlungsbedarf.
Dennoch unterstreicht diese Diskussion die Bedeutung der kontinuierlichen Weiterentwicklung von Sicherheitslösungen, um die langfristige Stabilität und Vertrauenswürdigkeit von Bitcoin zu gewährleisten.