Bitcoin hat in den letzten Jahren nicht nur Privatanleger, sondern auch konservative Institutionen wie Pensionsfonds in seinen Bann gezogen.
Der beispiellose Bitcoin Kursanstieg und die Einführung von Krypto ETFs in den USA haben das Interesse dieser Finanzakteure geweckt.
Steigende Beteiligung konservativer Fonds
Pensionsfonds aus Wisconsin und Michigan gehören zu den größten Investoren in US-Krypto-ETFs.
Auch Fondsmanager in Großbritannien und Australien haben kürzlich kleine Anteile an Bitcoin erworben, entweder über Fonds oder Derivate.
Laut Beratern war der Bitcoin Preisanstieg im letzten Jahr ein wichtiger Faktor.
Der Kurs hatte sich mehr als verdoppelt und erreichte kurzzeitig die Marke von 100.000 US Dollar.
Analysten prognostizieren weiteres Wachstum, insbesondere angesichts einer neuen, krypto freundlichen US Regierung.
Der designierte Präsident hat angekündigt, die USA zur führenden Bitcoin Nation zu machen und regulatorische Einschränkungen abzubauen.
Institutionelle Investitionen über ETFs
Die meisten Pensionsfonds investieren über regulierte Krypto ETFs, die direkt in Bitcoin und Ethereum investieren und die Token Preise nachbilden.
Der Investmentfonds des Staates Wisconsin war Ende September der zwölftgrößte Anteilseigner von BlackRocks Bitcoin ETF. Sein Wert stieg im vierten Quartal um 50 % auf 155 Millionen US Dollar.
Michigan gehört zu den größten Investoren im Ethereum ETF von Grayscale mit einem Wert von 12,9 Millionen US-Dollar und hält Anteile an ARK 21Shares Bitcoin ETF, der seit der US-Wahl um 14 % gestiegen ist.
Rückkehr trotz früherer Verluste
Pensionsfonds kehren trotz früherer Fehlschläge im Kryptomarkt zurück.
So verlor der Ontario Teachers’ Pension Plan 2022 rund 95 Millionen US-Dollar durch die Insolvenz der Kryptobörse FTX.
Kanadas zweitgrößter Pensionsfonds, die Caisse de dépôt et placement du Québec, schrieb 150 Millionen US-Dollar aufgrund eines Investments in Celsius Network ab.
„Die Gegenwinde verschwinden zweifellos, und wir werden mehr institutionelle Akzeptanz sehen“, sagte Alex Pollak, Leiter UK und Israel bei 21Shares.
Erste direkte Bitcoin Investitionen
In Großbritannien hat die Pensionsberatung Cartwright ihren ersten direkten Bitcoin Deal für ein kleines Pensionsschema in Höhe von 50 Millionen Pfund abgeschlossen.
Davon wurden 1,5 Millionen Pfund direkt in Bitcoin investiert, um hohe Renditen zu erzielen und ein Finanzierungsdefizit auszugleichen.
Cartwright spricht derzeit mit zwei Fonds über die Einrichtung eines Bitcoin Investitionsplans, um Anlegern eine gezielte Kryptobeteiligung zu ermöglichen.
„Ein solcher Schritt könnte viele Mitglieder anziehen und einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil bieten“, erklärte Sam Roberts, Investmentdirektor bei Cartwright.
Vorsicht bleibt geboten
Trotz des wachsenden Interesses bleibt die Mehrheit der Pensionsfonds vorsichtig.
Laut einer Warnung des US Government Accountability Office weisen Krypto Vermögenswerte eine „einzigartig hohe Volatilität“ auf.
„Wir glauben nicht, dass Pensionsfonds in Krypto investieren sollten. Die hohe Volatilität und das Fehlen eines robusten Bewertungsrahmens machen es zu einem riskanten Anlagebereich“, sagte Daniel Peters, Partner bei Aon.
Eine Alternative seien spezialisierte Hedgefonds, die über die notwendige Expertise verfügen.
Fazit:
Obwohl die Mehrheit der Pensionsfonds weiterhin zurückhaltend ist, zeigen die ersten Investitionen, dass auch konservative Finanzakteure das Potenzial von Bitcoin nicht länger ignorieren können.
Der Schritt hin zu Kryptowährungen könnte ein Wendepunkt für die Branche sein.