Ein Krypto-Analyst beschreibt den aktuellen Zustand von Bitcoin als „Reise nach Jerusalem“ und warnt Händler davor, unvorbereitet zu sein, wenn die Musik aufhört.
Langfristige Halter verkaufen in großem Stil
Der rasante Anstieg von Bitcoin in Richtung 100.000 US-Dollar hat zu einer signifikanten Verkaufswelle seitens langfristiger Anleger geführt.
Einige Analysten sehen darin ein Warnsignal für einen möglichen Höchststand, der die Märkte in eine bärische Phase treiben könnte, sobald die Nachfrage seitens der Käufer abnimmt.
„Es ist wie bei Reise nach Jerusalem: Genießt die Fahrt, aber seid vorbereitet, wenn die Musik aufhört“, schrieb Maartuun, ein Beitragender bei CryptoQuant, am 8. Dezember auf X (ehemals Twitter).
Über 827.000 BTC verkauft
Seit dem 8. November haben Wallets, die Bitcoin mindestens 155 Tage lang gehalten haben, insgesamt 827.783 BTC verkauft ein Volumen im Wert von etwa 82,6 Milliarden US-Dollar bei einem aktuellen Preis von rund 99.200 US-Dollar.
Dabei fielen auch größere Käufe auf:
- MicroStrategy, angeführt von Michael Saylor, erwarb 149.800 BTC.
- Rund 84.193 BTC flossen in Spot-Bitcoin ETFs.
Zusammen machen diese Käufe jedoch nur etwa 30 % der verkauften Menge aus.
„Der Markt ist insgesamt viel größer als diese Akteure“, bemerkte Maartuun.
Starke Einzelhandelsnachfrage stabilisiert den Markt
Trotz des Verkaufsdrucks bleibt Bitcoin stabil laut Maartuun dank einer hohen Einzelhandelsnachfrage, die sich auf dem Jahreshöchststand befindet.
Dies wird durch die 30-Tage-Änderung der Einzelhandelsnachfrage bei CryptoQuant bestätigt.
Auch im Bereich der Futures ist eine rege Aktivität zu beobachten.
Laut CoinGlass beträgt das offene Interesse (Open Interest, OI) an Bitcoin-Derivaten wie Optionen und Futures derzeit 61,2 Milliarden US-Dollar.
Langfristige Halter sitzen auf hohen Buchgewinnen
Der durchschnittliche Einstandspreis langfristiger Anleger liegt laut Bitbo-Daten bei 24.481 US-Dollar.
Das entspricht einem durchschnittlichen Gewinn von 400 %.
Dieser Umstand könnte erklären, warum einige Anleger nun Gewinne mitnehmen.
Einige weitere Indikatoren wie das „Sell-Side Risk Ratio“ und das „Net Taker Volume“ könnten ebenfalls auf einen Höchststand hinweisen, so Maartuun.
Warnung vor einer möglichen Korrektur
Jamie Coutts, Chef Kryptoanalyst bei Real Vision, warnte am 6. Dezember, dass die Liquiditätsbedingungen laut seinem Bitcoin MSI Makromodell schwierig bleiben könnten.
„Bitcoin hat neue Allzeithochs trotz einer sich verschlechternden Liquidität erreicht“, erklärte Coutts.
Falls sich die Bedingungen weiter verschlechtern, könnte die aktuelle Rallye nur von begrenzter Dauer sein.
Fazit
Obwohl Bitcoin weiterhin Stärke zeigt, sollte der derzeitige Verkaufsdruck langfristiger Halter nicht unterschätzt werden.
Händler und Investoren in Deutschland, die Bitcoin kaufen möchten, sollten den Markt genau beobachten und mögliche Risiken einkalkulieren.